Wenn du dich fragst: „Was ist Biophilie?“, bist du hier richtig! Auf IN OMNIA LUX (IOL) dreht sich alles darum: Denn Biophilie ist die Liebe zum Leben, die Liebe zum Lebendigen. Manche definieren Biophilie lediglich als „Liebe zur Natur“. Das ist für IOL aber zu kurz gefasst: Es muss in jedem Fall auch um die Liebe ums Menschsein gehen! Denn wir Menschen haben uns viel zu sehr von unserer wahren Natur abgetrennt. Deswegen sieht es heute oft so übel aus auf unserer Welt. Da können wir also ansetzen!
Aber nun der Reihe nach alles rund um die schöne Biophilie – oder auch Biophilia.
Biophilie Definition
Zu Beginn tut es immer gut, sich das Wort an sich genauer anzuschauen: „Biophilie“ für die altgriechischen „bios“ (Leben) und „philia“ (Liebe) zusammen.
Als Erster erwähnte wohl der Psychoanalytiker und Philosoph Erich Fromm die Biophilie 1964, zwanzig Jahre später kam unabhängig davon auch der Soziologe Edward O. Wilson auf den Begriff. (Quelle)
Die Definitionen der beiden:
Erich Fromm: „Die Biophilie ist die leidenschaftliche Liebe zum Leben und allem Lebendigen; sie ist der Wunsch, das Wachstum zu fördern, ob es sich nun um einen Menschen, eine Pflanze, eine Idee oder eine soziale Gruppe handelt.“
Edward O. Wilson: Biophilie ist „die angeborene Tendenz, sich auf Leben und lebensähnliche Prozesse zu konzentrieren“. (the innate tendency to focus on life and lifelike processes)
Der unverschämten Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass die Autorin dieses Artikels keines der beiden Standardwerke gelesen hat. Das Biophile scheint für ihren Geschmack eben vor allem eine Erlebnissache zu sein.
Die Liebe zum Leben(digen)
Recherchiert man nur kurz und oberflächlich in Sachen Biophilie, landet man meistens bei der Liebe zur Natur und dass sich der Mensch von Natur aus zu derselben hingezogen fühle.
Das ist aber zu kurz gefasst und schon glatt gefährlich: denn es trennt den Menschen von der Natur! Als wäre der Mensch lediglich der Beobachter und die Natur ein Objekt. „Die Liebe zur Natur“ könnte vermuten lassen, dass sich jemand ab und an, mit der Natur verbindet – und ebenso schnell von ihr lösen kann. Natur? Wunderbar! Aber nur, bis die Mücken kommen …
Deswegen geht IOL soweit, zu behaupten:
Die Sicht mit „Mensch hier“ und „Natur da“ hat uns Menschen und de Welt überhaupt erst in die Bredouille gebracht, in der wir uns heute befinden.
Eine „Liebe zur Natur“ bringt zu wenig zum Ausdruck, dass der Mensch selbst Natur ist.
Deswegen sieht IOL die Biophilie auf jeden Fall als Liebe zum Leben(digen) und nicht „nur“ als die Liebe zur Natur.
Was ist Biophilie hier also nun?
Wenn Biophilie die Liebe zum Leben(digen) ist, dann umfasst sie nicht weniger als: alles. Wirklich alles, was atmet! Vielleicht sogar alles, was existiert?
Bei Naturvölkern oder alten schamanischen, vedischen Naturreligionen geht man davon aus, das auch ein Stein ein lebendiges Wesen ist.
Moderne Weisheitslehrer wie Robin Kaiser, Philosophen (sogenannte Panpsychisten) und auch Neurowissenschaftler wagen heute die These, dass jeder Baustein der Materie ein Bewusstsein hat.
Philip Goff (geb. 1978, Professor für Philosophie am Durham University): „Bewusstsein durchdringt das Universum und ist eine fundamentale Eigenschaft davon. Das bedeutet nicht, dass unbedingt jeder Gegenstand bewusst ist. Die Grundidee ist, dass die fundamentalen Bausteine des Universums, vielleicht Elektronen und Quarks, unglaublich einfache Formen von Erfahrung haben, und sehr komplexe Erfahrungen – wie die des menschlichen Gehirns – irgendwie aus diesen sehr einfachen und rudimentären Formen von Erfahrung aufgebaut werden.“
Christof Koch (geb. 1956, US-Neurwissenschaftler): „Atome und Quarks können Formen von ‚beseelter Materie‘ sein.“
Sich auf diese Vorstellung einzulassen, mag aufs Erste überfordern. Eingestehen können kann aber wohl jeder, dass alles, was atmet und einen Herzschlag hat, von Leben erfüllt ist, und somit eine besondere Hinwendung benötigt:
Wer lebt, braucht Sauerstoff, braucht Nahrung und darüber hinaus vor allem eine liebevolle Zuwendung, um wirklich gedeihen zu können.
IOL meint eben nun: Alles Leben(dige) verdient diese liebevolle Zuwendung, Bewusstsein und Anerkennung.
Müssen wir nicht noch eine Stufe tiefer steigen und schauen, was genau überhaupt „Leben“ ist, bevor wir die Biophilie ganz genau definieren können?
Was ist Leben?
Wikipedia definiert es so:
Leben ist ein Sammelbegriff für eine Vielzahl materieller Erscheinungen (Systeme) in der Natur, die sich in einem ständigen, geregelten Austausch von Energie, Materie und Informationen befinden. (Quelle)
Der Austausch von Information, Energie und Materie gehört spannenderweise auch in den Bereich des Metaphysischen! Dort verbreiten Lehrer seit Jahrhunderten bis heute den feinstofflich-spirituellen Zusammenhang von Information > Energie > Materie: Das eine ist einfach immer die verdichtete Form des Vorläufers; am Ende steckt also in aller Materie über de Energie hinaus auch ursächlich eine Information (vgl. Gor Rassain).
Natürlich lässt sich dieses Aussage auch in die Naturwissenschaft übertragen, wo erst zielgerichtete Information (DNS) Energie freisetzt und schließlich als in Materie (physisches Wesen) mündet.
Summa Summarum: Ohne Information keine gerichtete Energie, und ohne Energie keine Materieformation – kausal:
→ Information bringt Ordnung
→ Energie wirkt entsprechend dieser Ordnung
→ Materie bildet konkrete Strukturen
Was ist der Mensch?
Auf der Frage nach dem Leben und Lebendigen stellt sich zwangsläufig die Frage, was es genau mit dem Menschen auf sich hat. Immerhin sind wir das Lebewesen, das scheinbar am meisten zu sagen hat auf diesem Planeten: Mit unseren Händen und Hirnen haben wir aus der Erde gemacht, was sie heute ist.
Gerade auf unseren Verstand bilden wir uns seit Zeiten der Aufklärung wahnsinnig viel ein. Doch das bröckelt nun, da uns die Künstliche Intelligenz vormacht, dass es nicht länger die Intelligenz ist, die den Menschen großartig auszeichnet.
Was macht den Menschen also aus, wenn es die Intelligenz nicht ist?
Was hat ihn immer ausgemacht, welche Rolle dürfen wir wieder mehr einnehmen?
Wie wäre es damit:
Der Mensch ist ein fühlendes, von Natur aus liebevolles, mutiges und manchmal auch ein bisschen beklopptes Wesen. Er liebt, denkt, macht und tut, produziert und provoziert viel Unheil und kann es selbst auch wieder in die Heilung bringen. Er trägt viele Gegensätze in sich und ist unberechenbar, lässt man ihn sein, wie er ist.
Fazit: Die Liebe zum Leben(digen) bedeutet auch immer die Liebe zum Menschen
Die Biophilie im Verständnis von IOL setzt als erstes direkt am Menschen selber an: Denn wir sind nunmal am meisten in der Pflicht auf diesem Planeten, uns vernünftig um alles Leben(dige) zu kümmern. Auch um uns selbst! Ohne Egoismus, sondern in liebevoller Zuwendung. In Anerkennung dessen, was den Menschen wirklich ausmacht.
Bist du dabei?